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Atmung im Leistungssport: Dein unterschätzter Gamechanger

Salut, meine lieben Athletinnen und Athleten! 🙋‍♀️🙋‍♂️

Wenn du denkst, dass Training nur aus Kraft, Technik und Taktik besteht, dann atme erstmal tief durch – aber bitte durch die Nase. Denn genau hier beginnt ein Thema, das im Spitzensport oft noch zu wenig Beachtung findet: funktionale Atmung. 💨

Ich nehme dich heute mit in ein spannendes Gespräch zwischen Patrick McKeown (Gründer von The Oxygen Advantage) und Jack McMillan (ehemaliger Profifußballer und heutiger Atemcoach). Gemeinsam decken sie auf, warum Atemtraining kein Hype ist, sondern eine Schaltzentrale für Leistung, Regeneration und mentale Schärfe.

Vom Profifussball zur Atemarbeit

Jack McMillan hat seine Karriere auf dem Rasen begonnen. Doch sein echtes Spielfeld fand er erst über Umwege – via Yoga und Atembewusstsein. Was als Versuch begann, Wettkampfangst zu regulieren, wurde zu seiner Passion. Sein Schlüsselerlebnis? Bewusstes Atmen vor dem Spiel: ruhig durch die Nase ein, langsam aus. Kein Hexenwerk, sondern pure Selbstregulation.

Heute coacht er über 50 Profi-Clubs und mehr als 1.200 Spieler:innen. Seine Mission: Atmen als Leistungstool etablieren. Und ja, auch ich bin Teil dieser Bewegung – als zertifizierte Breathwork-Leiterin und begeisterte Oxygen-Advantage-Praktikerin.

Was ist funktionale Atmung?

Funktionale Atmung bedeutet:

  • Nasenatmung (auch bei Belastung)
  • Zwerchfellaktivierung (statt flacher Brustatmung)
  • natürliche Atempausen
  • langsames, ruhiges Atemtempo

In einer japanischen Studie hatten 90 % der getesteten Leistungssportler*innen dysfunktionale Atemmuster. Das bedeutet: zu viel, zu flach, zu schnell. Und das raubt Energie.

Die Hauptprobleme:

  • Hohe Atemfrequenz in Ruhe
  • Mundatmung – besonders nachts
  • Chronischer Stress (Sympathikus-Overdrive)

Fazit: Viele denken, sie atmen gut. Die Praxis zeigt: Das Gegenteil ist oft der Fall.

Atmung = Selbstregulation

„Wer sich selbst regulieren kann, kann alles erreichen.“ – sagt Jack, und ich stimme zu. Dein Atem ist dein schnellstes Tool, um dein Nervensystem zu steuern. Vor dem Spiel? Zentrieren. In der Pause? Beruhigen. Nach dem Match? Regenerieren.

3 Phasen des Atemcoachings:

  1. Pre-Performance: Fokus, Aktivierung, Beruhigung
  2. During Performance: Atemtechniken in Spielpausen
  3. Post-Performance: Schnelle Erholung über Atemroutinen

Beispiel: Box Breathing oder sanftes Verlängern der Ausatmung wirken wahre Wunder.

Der Atem als mentale Waffe

Mentale Klarheit beginnt im Atemzentrum. Viele verlieren in den ersten Spielminuten den Kopf. Warum? Weil sie nicht im Hier sind. Atemtraining verankert dich im Moment. Du wirst ruhiger, fokussierter, entschlossener.

Cristiano Ronaldo nutzt diese Kraft: Tiefe Naseneinatmung, lange Ausatmung – bevor er schießt. Für viele Show. Für uns: ein Regulationstool.

Atemstress im Training: gezielte Adaption

Du willst deine VO2max verbessern, deine Sprintleistung steigern oder schneller regenerieren? Dann trainiere unter kontrolliertem Atemstress.

✅ Atempausen nach dem Ausatmen ✅ Nasale Sprints ✅ Simuliertes Höhentraining (CO2-Toleranztraining)

Beispiel-Studie: Rugbyspieler steigerten mit Atemanhalten bei 40-Meter-Sprints ihre Leistung um 64 % im Vergleich zur Kontrollgruppe. Das ist nicht “nice to have” – das ist Gamechanging.

Atmung & Bewegung: Verletzungsprophylaxe

Das Zwerchfell ist nicht nur dein Atemmuskel. Es ist Teil deines Core-Systems. Wer flach atmet, kompensiert: Nacken, Schultern, oberer Rücken – alles spannt, weil das Zentrum versagt.

Konsequenz:

  • Instabile Wirbelsäule
  • Fehlhaltungen
  • Erhöhtes Verletzungsrisiko

Atemtraining = Movement Prep. Es gehört vor jedes Workout. Punkt.

Schlaf = Leistung

Viele glauben, sie schlafen gut. Die Wahrheit? Sie erholen sich schlecht. Grund: Mundatmung, Schnarchen, Apnoe. Das senkt die Schlafqualität, stört die Regeneration und zieht Leistung runter.

Lösung: Mundtape + Nasentraining.

Ergebnisse:

  • Weniger Aufwachen
  • Keine trockenen Münder
  • Mehr Tiefschlaf
  • Stabilerer Puls

Athlet:innen berichten oft schon nach wenigen Tagen von mehr Energie. Und das alles nur, weil sie endlich wieder richtig atmen.

Integration im Alltag: Mini-Routinen mit Maxi-Wirkung

Du musst nicht gleich eine Stunde am Tag atmen – integriere die Praxis smart:

  • Nasenatmung beim Warm-up
  • Atempausen beim Spazierengehen
  • 3 Min. Box Breathing vor dem Schlaf
  • Atem-Check-ins: „Wie atme ich gerade?“

Diese Micro-Interventionen wirken – wissenschaftlich belegt und praktisch erprobt.

Warum Atmung (noch) kein Standard ist

Trotz Studien, Ergebnisse und klarer Vorteile ist funktionale Atmung nicht im Mainstream. Clubs investieren in Recovery-Technologie, GPS-Tracking, Supplements – aber der Atem? Fehlanzeige.

Jack sagt: “In 5 Jahren ist das Standard.” Ich bin dabei. Du auch?

Was Coaches wissen müssen

  • Atmung ist wie Technik: Sie muss trainiert werden
  • Sie beeinflusst Fokus, Bewegung, Regeneration
  • Tools wie der BOLT-Test helfen, Status & Fortschritt zu messen

Was du als Athlet:in verstehen solltest

  • Dein Atem ist dein Kompass
  • Du kannst über ihn deinen Fokus, deine Ruhe, deine Power steuern
  • Gute Atmung = gutes Spiel. So einfach ist das.

Studien & Erkenntnisse

Wenn du tiefer einsteigen willst, melde dich. Ob Fussball, Leichtathletik, Tanz oder Crossfit – dein Atem begleitet dich immer. Und ich helfe dir, ihn zu deinem stärksten Verbündeten zu machen.

Mit Power & Pausen, Claire 🌿

Claire Lambert

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